Donnerstag, Dezember 26, 2024

Geschichte

Im Jahre 1908 wurde in Thalheim der Schützenverein „Hubertus“ aus der Taufe gehoben.

Beherzte Männer, die wohl mit der Waffe umzugehen wussten gründeten unter dem 1. Vorsitzenden Josef Hartmann einen Schützenverein.

Bekannte Mitgründer waren Bürgermeister Josef Gotthardt, Lehrer Gustav Schramm, Spenglermeister Johann Erl und Landwirt Josef Gotthardt.

Kreis und Gemeinde verfolgten den Zusammenschluss der Schützen zu einem Verein mit Wohlwollen.

Der Schießplatz in der Gründerzeit lag im freien Gelände, nahe der „Bärenhöhle“ hinter der Bahnlinie.

In den folgenden Jahren fanden „Preisschießen statt, die Schützen feierten mit den Ortsvereinen gemeinsam; überall waren sie gerne gesehen, und ihr aufrechter Sinn, ihre untadelige Haltung und Kameradschaft waren sprichwörtlich.

 

Kein Protokoll, keine Niederschrift zeugt von der Dauer dieser Schützenbruderschaft. Es wurde mit den Jahren still um den Schützenverein.

 

Dann wurden die jungen Schützen eingezogen, und man muss annehmen das einige von ihnen die Heimat nicht wiedersahen. Die Nachkriegszeit ließ für das Vereinsleben wenig Raum, dann kam die Inflation, die 1923 ihren Höhepunkt erreichte. Die Sorge um die Familie, Arbeitslosigkeit und die wirtschaftliche Situation taten ein übriges, sportliches Schießen in den Hintergrund treten zu lassen.

 

In der Zeit des „Dritten Reiches“ diente der Schießsport ausschließlich der vormilitärischen Ausbildung. Er wurde ausgeübt durch Organisationen der NSDAP bis zum Ende des 2. Weltkrieges. In der Zeit befand sich der Schießplatz unterhalb des Steinbruchs der Firma Schmidt Basalt.

 

Anknüpfend an die alte Tradition feierte der Schützenverein „Hubertus“ am 7.11.1956 im Gasthaus „Zur alten Post“ seine Wiederauferstehung. Johann Schreiner, Peter Schmidt, Alois Schmidt, Gerd Gerlach, Alfred Machetanz, Peter Weyer, Theo Heep, Gerd Wagenbach, Dieter Göbel, Jakob Neuwirth, Helmuth Kaufmann, Günter Fröhlich, Alois Machetanz, Horst Schmidt, Alois Heep, Werner Heep, Otto Müller und Josef Schwarz waren spontan bereit, der alt-neuen Gemeinschaft der Schützenbrüder beizutreten. Im gutem Einvernehmen wurde gleich am ersten Abend der Wiedergründung des Schützenvereins der Gründungsvorstand gewählt. Die Aufnahmegebühr betrug zu dieser Zeit 0,30 DM und der Monatsbeitrag 0,50 DM. Das Übungsschießen fand mittwochs und sonntags im Saal des Vereinslokals „Zur alten Post“ statt. Der Schuß kostete 0,02 DM.

Die erste größere Veranstaltung des noch jungen Vereins fand am Fastnachtsonntag 1957 statt. Ein Königsschießen am 1. Mai sowie ein Preisschießen am Kirchweihfest wurden ebenfalls noch durchgeführt.

Am Ende des Jahres 1957 zählte der Verein bereits 38 Männer und 11 Frauen zu seinen Mitgliedern.

 

Bereits 1958 feierte der Schützenverein sein 50-jähriges Gründungsfest, welches ein großer Erfolg wurde. An diesem Fest nahmen neben dem Bürgermeister Paul Habel auch Kreisschützenmeister Schmidt sowie Landesschützenmeister Frey teil.

 

Das Leben im Schützenverein lief weiter mit seinen Sonnen- und Schattenseiten. Nachdem abzusehen war das der Schießbetrieb im Saal des Gasthauses „Zur alten Post“ auf Zeit nicht mehr oder nur mit Schwierigkeiten durchzuführen war wurde 1962 der Bau eines Schützenhauses geplant.

Bereits im Sommer 1962 begann man mit den Arbeiten. Im Jahre 1965 stand der Rohbau, die Einweihung des Hauses sowie der Schießanlagen fand nach 5 jähriger Bauzeit am 29.10.1967 statt. Der Verein zählte zu diesem Zeitpunkt bereits 55 Mitglieder.

 

60 Jahre Schützenverein feierte man am 15.06.1968 mit einem festlichen Kommers.

 

Doch das Glück war nicht von langer Dauer, denn schon nach vier Jahren stellte man erste Schäden in der Decke und dem Mauerwerk des Schützenhauses fest. Nachdem immer wieder erfolgte Ausbesserungsarbeiten keinen Erfolg brachten wurde in der Mitgliederversammlung am 11.01.1980 ein Neubau des Schützenhauses beschlossen.

Und dieses mal ging der Bau auch dank moderner Maschinen  schneller. So konnte bereits am 11.09.1982 der Neubau seiner Bestimmung im Rahmen eines Festkommerses übergeben werden.

 

Am 30.09.1983 war es dann dem Schützenverein vergönnt sein 75 Gründungsfest zu feiern. Diese Veranstaltung stand ganz unter dem Zeichen „Tradition und sportliche Moderne.

 

Das Jahr 1987 wurde zu einem Jahr der großen Veränderung. Eine Ära, die 1971 begann, ging zu Ende. Günter Fröhlich legte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Erster Vorsitzender des Schützenvereins nieder. Mit ihm beendete fast der gesamte Vorstand seine Arbeit.

Zum neuen Ersten Vorsitzenden wurde in der Mitgliederversammlung am 20.02.1987 Wolfgang Vogel gewählt.

 

Im Jahre 1991 wurde dem Verein eine von Daniela Herzinger und Brigitte Kaiser gestaltete Fahne überreicht, die bis zum heutigen Tag bei festlichen Veranstaltungen aufgezogen wird.

 

Im Frühjahr 1993 wurde ein langgehegter Wunsch der Thalheimer Schützen wahr, es wurde mit dem Bau der Kleinkalibergewehr- sowie Sportpistolenanlage begonnen.

Zunächst musste das alte Schützenhaus sowie einige Bäume für die Anlagen weichen und schon im Herbst waren die Fundamente sowie die Bodenplatten hergerichtet, so dass man die Grundsteinlegung im beisein von Bürgermeister Paul Ahrens und Ortsvorsteher Alois Gotthardt begehen konnte.

Das Jahr 1994 stand ganz im Zeichen des Neubaus. Es wurde das ganze Jahr über der Bau fortgeführt, so dass am Ende des Jahres der Rohbau fertiggestellt war.

Am 07.10.1995 war es dann soweit, nachdem mehr als 7000 Arbeitsstunden geleistet waren, da alle Arbeiten in Eigenleistung ausgeführt wurden und mehr als 250.000 DM für Baumaterialien aufgewendet worden waren, konnte der Neubau seiner Bestimmung übergeben werden.

Die feierliche Übergabe wurde im Rahmen einer Einweihungsfeier, die unter der Schirmherrschaft von Landrad Dr. Manfred Fluck stand, vorgenommen.

 

Nachdem im Jahre 1999 noch ein kleiner Anbau angefügt wurde und im Jahre 2003 ein Biergarten geschaffen wurde, ist die Schießsportanlage nun vollendet.

 

Unser ländlicher Raum steht in seiner Infrastruktur in Sachen Sport den Städten in nichts nach. Was in den Jahrzehnten in Gemeinschaft mit Gemeinde, Vereinen, Kreis und Land in Dornburg an Sportstätten geschaffen wurde, erfüllt uns mit Dank und Stolz.

Gesundheit, Lebensglück und Lebensqualität kann selbst ein Wohlfahrtsstaat nicht garantieren und finanzieren. Sie hängen nicht zuletzt von der Selbstdisziplin und vernünftiger Lebensweise des mündigen Bürgers ab. Der Sport ist ein guter Weg zu Gesundheit, Gemeinschaft und Lebensfreude.

Die Thalheimer Schützen haben viel Veraltetes abgelegt und schreiten voller Optimismus vorwärts in die Zukunft. Die Schützen sind bereit, das von den Gründern übernommene Erbe zu erhalten und zu fördern.

Wer den Weg in ihre Reihen findet, der erlebt in der Gemeinschaft jene schöne Stunden, die seinem Leben zusätzlich einen beglückenden Inhalt verleihen.